Interview
André Sabellek

Wie bist du auf die Idee gekom­men, dich auf das Patent­recht zu spezialisieren?

Bereits in der Schul­zeit habe ich mich sehr für Mathe­ma­tik und Natur­wis­sen­schaf­ten inter­es­siert – mei­ne Leis­tungs­kur­se waren Mathe und Che­mie. Zum Jura­stu­di­um hat mich die Neu­gier gebracht: Wenn man mit offe­nen Augen durchs Leben geht, ist das Recht all­ge­gen­wär­tig, aber trotz­dem kam das The­ma in der Schu­le prak­tisch über­haupt nicht zur Spra­che. Im Jura­stu­di­um ver­miss­te ich dann aber wie­der­um die Natur­wis­sen­schaf­ten. Was hät­te da näher gele­gen, als sich mit Patent­recht zu beschäf­ti­gen? Mir fällt kein ande­res Rechts­ge­biet ein, das eine so inten­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit tech­ni­schen Sach­ver­hal­ten erfor­dert. Und sogar die Mathe­ma­tik läuft einem immer wie­der über den Weg, zum Bei­spiel in Paten­ten, die sich mit der Signal­co­die­rung in der Mobil­funk­tech­no­lo­gie befas­sen. Einer unse­rer Part­ner hat mal gesagt, dass man in unse­rem spe­zi­el­len Rechts­ge­biet nicht zum Fach­idio­ten“ wird, son­dern immer und immer wie­der neue Gebie­te ent­deckt und ein Leben lang dazu­lernt. Das kann ich voll und ganz unterschreiben.

Was hat dich bewo­gen, zu einer Patent­rechts-Bou­tique zu gehen?

Das Schö­ne am Anwalts­da­sein ist der Man­dan­ten­kon­takt. Es berei­tet mir Freu­de, zu bera­ten, Stra­te­gien zu ent­wi­ckeln und kom­pli­zier­te juris­ti­sche Sach­ver­hal­te so zu erklä­ren, dass sie für Nicht­ju­ris­ten ver­ständ­lich werden.

Ich habe mei­ne Anwalts­sta­ti­on im Refe­ren­da­ri­at im Düs­sel­dor­fer Büro von ros­patt absol­viert. Danach stand mei­ne Ent­schei­dung fest, in einer Bou­tique zu arbei­ten, und zwar am liebs­ten in genau die­ser. Die Ellen­bo­gen-Men­ta­li­tät“, die Juris­ten oft nach­ge­sagt wird, gibt es hier nicht. Die Türen ste­hen immer offen, um mit den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen neue Gedan­ken oder Stra­te­gien zu diskutieren. 

Es war ein tol­ler Moment, als mir zum Ende mei­ner Refe­ren­dar­sta­ti­on eine Stel­le als Asso­cia­te ange­bo­ten wur­de. Die Arbeit ist äußerst abwechs­lungs­reich: Zum Man­dan­ten­stamm gehö­ren jun­ge Start-ups, eta­blier­te Mit­tel­ständ­ler und ech­te Welt­kon­zer­ne. Bou­tique“ darf nicht mit klein“ ver­wech­selt wer­den – gera­de im Patent­recht sind die Bou­ti­quen auch bei den größ­ten Fäl­len mit von der Par­tie, und das aus gutem Grund: Wel­che Rechts­an­walts­kanz­lei­en haben denn sonst eine zwei­stel­li­ge Zahl von aus­ge­wie­se­nen Patent­rechts­exper­ten? Das gibt es selbst bei den meis­ten Groß­kanz­lei­en nicht.

Was zeich­net ros­patt aus dei­ner Sicht beson­ders aus?

Da fal­len mir als ers­tes der Team­spi­rit und der schon erwähn­te Aus­tausch ein. Wir arbei­ten in Teams zusam­men, die für jeden Fall neu zusam­men­ge­stellt wer­den. So arbei­tet man über die Zeit mit jeder Kol­le­gin und jedem Kol­le­gen zusammen. 

Ein beson­de­res High­light ist unser Anwalts­es­sen“: Jeden Mitt­woch trifft sich das Anwalts­team des Düs­sel­dor­fer Büros zum gemein­sa­men Mit­tag­essen in unse­rem Bespre­chungs­raum. Dabei geht es aber nicht (nur) um das lecke­re Essen, son­dern vor allem um den Aus­tausch. Wir berich­ten uns gegen­sei­tig von neu­en Fäl­len oder dis­ku­tie­ren die kniff­ligs­ten Stra­te­gie­fra­gen. Unse­re Man­dan­ten pro­fi­tie­ren dadurch vom geball­ten Know-how des gan­zen Teams, und alle Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen bekom­men mit, was neben den eige­nen Fäl­len sonst noch so im Hau­se läuft. Und natür­lich wird auch viel gelacht.

Reiz­voll fin­de ich unse­re kla­re Fokus­sie­rung auf die Pro­zess­füh­rung. Den Wett­be­werb um das bes­se­re Argu­ment muss man mögen, denn wo es einen Gewin­ner gibt, gibt es immer auch einen Ver­lie­rer. Im Pro­zess erhält man nach über­schau­ba­rer Zeit eine kla­re Rück­mel­dung zur Qua­li­tät des eige­nen Argu­ments, näm­lich das gericht­li­che Urteil. 

Ein Dau­er­the­ma in Juris­ten­krei­sen ist die Arbeits­be­las­tung. Völ­lig zurecht wol­len Bewer­ber inzwi­schen wis­sen, wor­auf sie sich ein­las­sen, wenn sie in einer bestimm­ten Kanz­lei anfan­gen. Natür­lich gibt es auch bei uns Pha­sen, in denen viel zu tun ist, das bringt der Anwalts­be­ruf nun ein­mal mit sich. Dann gibt es aber immer auch ruhi­ge­re Zei­ten. Eines ist mir wich­tig zu beto­nen: Es gibt bei uns kei­nen Wett­be­werb dar­um, wer abends als Letz­tes geht. Jeder von uns hat ein Leben neben der Arbeit, und so soll es auch sein. 

Wel­che Erfah­run­gen hast du bei ros­patt mit der Ver­ein­bar­keit von Beruf und Fami­lie gemacht?

Ich war gera­de mal acht Mona­te als Anwalt in der Kanz­lei, als ich zum ers­ten Mal Vater gewor­den bin. Mein Wunsch nach einer vor­über­ge­hen­den Teil­zeit­re­ge­lung, um die­se span­nen­de Lebens­pha­se ganz inten­siv erle­ben zu kön­nen, hat­te die vol­le Unter­stüt­zung der Part­ner. Nach der Geburt habe ich dann, nach ein paar Wochen Aus­zeit, für zwei Jah­re in Teil­zeit gear­bei­tet, und zwar fünf Tage die Woche von 9 bis 16 Uhr. Eine Vier-Tage-Woche wäre auch mög­lich gewe­sen, erschien mir aber nicht so attrak­tiv, weil dann an mei­nem frei­en Tag ein Teil mei­ner Fäl­le an mir vor­bei­ge­lau­fen wäre. Die Teil­zeit­re­ge­lung hat super funk­tio­niert. Die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen haben immer Rück­sicht auf mei­ne Ver­füg­bar­keit genom­men. Klar, eine Tele­fon­kon­fe­renz mit Ame­ri­ka muss auch mal in den Abend­stun­den statt­fin­den, aber mein Fazit ist durch und durch positiv.

Wie ver­läuft der Weg vom Berufs­ein­stieg zur Partnerschaft?

Als Berufs­ein­stei­ger war ich von Anfang an voll mit dabei: Man­dan­ten­be­spre­chun­gen, Schrift­satz­ent­wür­fe, Gerichts­ver­hand­lun­gen. In den ers­ten Berufs­jah­ren hat­te ich jeden Tag das Gefühl, schon wie­der etwas Neu­es gelernt zu haben. Ich als jun­ger Anwalt in einer eta­blier­ten Bou­tique wur­de mit dem geball­ten Know-how gefüt­tert, das über Gene­ra­tio­nen erwor­ben wor­den war. Dadurch, dass ich mit allen Part­nern Fäl­le am Lau­fen hat­te, konn­te ich von allen ler­nen und so mei­nen eige­nen Stil entwickeln.

Das nächs­te Level“ war erreicht, als eines Tages einer der Part­ner auf mich zukam und mich frag­te, ob ich mir zutraue, einen Patent­ver­let­zungs­fall, der ganz frisch her­ein­ge­kom­men war, feder­füh­rend zu bear­bei­ten. Er sag­te, er traue mir das voll und ganz zu, ste­he aber natür­lich immer bereit, wenn ich Rück­spra­che hal­ten wol­le. Natür­lich habe ich den Fall über­nom­men. Durch mei­ne Stel­lung als Haupt­an­sprech­part­ner hat sich eine ver­trau­ens­vol­le Bezie­hung zu mei­nem Kon­takt bei der Man­dan­tin und dem mit­wir­ken­den Patent­an­walt ent­wi­ckelt. Und so kam es, dass irgend­wann neue Man­dats­an­fra­gen nicht mehr nur an die Part­ner, son­dern immer öfter auch direkt an mich gerich­tet wurden.

Nach knapp sie­ben Jah­ren als Anwalt boten die Part­ner mir dann an, mich in die Part­ner­schaft auf­zu­neh­men, denn die bei­den zen­tra­len Vor­aus­set­zun­gen waren erfüllt. Das sind – ers­tens – die Qua­li­tät mei­ner Arbeit und – zwei­tens – die Che­mie“ zwi­schen den Part­nern und mir, die unab­ding­bar für eine ver­trau­ens­vol­le, part­ner­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit ist. Ich habe die­ses Ange­bot als gro­ßen Ver­trau­ens­be­weis emp­fun­den und muss­te nicht lan­ge über­le­gen, um zuzu­sa­gen. Die Part­ner­schaft bringt viel Ver­ant­wor­tung und admi­nis­tra­ti­ve Auf­ga­ben mit sich, aber ich freue mich, die Geschi­cke der Kanz­lei auf die­se Wei­se mit­ge­stal­ten zu dürfen.

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